Ob im Sprintduell, beim explosiven Antritt nach einem Ballgewinn oder beim Hochsteigen zum Kopfball – überall entscheidet die Explosivkraft im Fußball über Sieg oder Niederlage. Während im Amateurbereich oft Ausdauer und Technik im Fokus stehen, bleibt dieses entscheidende athletische Element häufig unterschätzt. Dabei ist gerade Explosivkraft der Faktor, der gute Spieler von sehr guten unterscheidet – auch jenseits der Profiligen.
Für Amateurtrainer bedeutet das: Wer gezielt an der Explosivkraft seiner Spieler arbeitet, legt den Grundstein für mehr Dynamik, schnellere Umschaltmomente und eine insgesamt höhere Intensität im Spiel. Das Beste daran? Man braucht dafür weder ein Fitnessstudio noch teures Equipment. Mit einfachen, aber hochwirksamen plyometrischen Übungen lässt sich die Explosivkraft effizient und fußballspezifisch trainieren.
In diesem Artikel stellen wir dir die drei besten plyometrischen Übungen vor, die du sofort in deine Trainingseinheiten einbauen kannst – praxisnah, leicht umsetzbar und mit direktem Mehrwert für deine Spieler.
Plyometrisches Training: Der Schlüssel zu mehr Explosivkraft im Fußball
Explosivkraft Fußball ist keine Frage von Muskelmasse allein – sie beruht auf der Fähigkeit, möglichst viel Kraft in sehr kurzer Zeit zu erzeugen. Das kann entscheidend sein bei schnellen Antritten, kurzen Sprints, Richtungswechseln und Sprüngen. Plyometrisches Training (oder kurz: Plyometrie) bietet hier einen wissenschaftlich fundierten Weg, diese Fähigkeit gezielt zu verbessern.
Was ist Plyometrie genau?
Plyometrische Übungen nutzen die sogenannte Stretch‐Shortening‐Cycle (SSC) oder auch Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus – also das Dehnen eines Muskels unmittelbar gefolgt von einem Kraft‐ oder Sprungausstoß. Durch diese schnelle Dehnung‐Kraft‐Phase werden neuromuskuläre Reflexe aktiviert und Sehnen‐/Muskelschläuche (fibre‐tendon system) auf elastische Weise eingesetzt. Das bedeutet: Je besser diese Mechanismen trainiert sind, desto schneller und explosiver agiert der Körper. Im Fußball heißt das: bessere Antritte, effizientere Sprints über 5-10 Meter, reaktivere Richtungswechsel – also genau die Aktionen, die ein Amateurspiel häufig entscheiden.
Was sagt die Wissenschaft?
Mehrere Studien belegen, dass plyometrisches Training deutlich positive Effekte auf Explosivkraft Fußball haben kann:
- Eine Meta‐Analyse mit Jugendlichen zeigte, dass plyometrisches Training im Vergleich zu reinem Fußballtraining moderate Verbesserungen bei Sprungfähigkeit und Richtungswechseln (Change of Direction, COD) bringt, und auch wenn die Effekte auf Sprintzeiten kleiner sind, sind sie konsistent positiv.
- Eine Studie mit Amateurfußballern (über 12 Wochen, 2x/Woche) belegte, dass sich die Leistung bei wiederholten Sprints (Repeated Sprint Ability) signifikant verbessert hat, wenn plyometrische Übungen ins Training eingebaut wurden.
- Weitere Forschung belegt, dass nach 10 Wochen zusätzlicher Plyometrie weniger Zeit für kurze Sprints benötigt wird (z. B. 5- und 10-Meter-Abschnitte), und die reaktive Sprungkraft (z. B. gemessen mit dem Reactive Strength Index, RSI) steigt.
Diese Befunde sind besonders relevant für Amateurtrainer, weil sie zeigen, dass spürbare Leistungsschritte möglich sind, ohne Profi-Ausrüstung oder jahrelanges Training – vorausgesetzt, die Übungen sind richtig gewählt und dosiert.
Warum gezielte Plyometrie im Amateursport so wertvoll ist
- Hohe Übertragbarkeit auf Spielsituationen
Die meisten explosiven Bewegungen im Fußball sind kurz – Antritte, Sprints über wenige Meter oder Sprünge. Plyometrie adressiert genau diese kurzen, dynamischen Bewegungen. - Relative Effizienz
Es braucht oft nur 1–2 zusätzliche Einheiten pro Woche, um deutliche Verbesserungen zu sehen. Damit lässt sich Plyometrie meist ohne große Umstellung eines bestehenden Trainingsplans integrieren. - Hohe Anpassung durch neuronale Mechanismen
Besonders bei jungen Spielerinnen und Spielern oder Amateuren, deren neuromuskuläres System noch nicht voll adaptiert ist, machen sich Fortschritte schneller bemerkbar. Der Körper lernt, Dehn-Kraft-Zyklen effizient zu nutzen – das reduziert die Zeit, die der Fuß beim Bodenkontakt braucht, und erhöht die Explosivkraft. - Geringer Equipmentbedarf und große Flexibilität
Viele plyometrische Übungen brauchen wenig mehr als eine Box, Hürden, evtl. Markierungen. Das ist für Amateurmannschaften ideal.
Worauf muss man beim Einbau in Trainingspläne achten?
- Dosierung & Erholung: Plyometrie belastet Sehnen, Muskelansätze und Gelenke stark. Deshalb: genügend Erholungszeit, gute Technik, Progression langsam erhöhen.
- Qualität vor Quantität: Lieber weniger Sprünge mit sauberer Technik als viele mit Abnutzungserscheinungen.
- Variation & fußballspezifischer Bezug: Vertikale Sprünge, horizontale Sprünge, laterale Sprünge etc., um alle Bewegungsrichtungen abzudecken – wichtig für Explosivkraft Fußball.
- Kombination mit anderen Trainingsformen: Sprinttraining, Technik, Krafttraining (z. B. Körpergewicht oder leichte Widerstände) ergänzen Plyometrie sinnvoll. Studien zeigen, dass Kombinationen oft größere Effekte bringen.
Diese wissenschaftlich belegten Grundlagen machen klar: Plyometrisches Training ist nicht nur „nice to have“, sondern ein zentraler Baustein, wenn du die Explosivkraft im Fußball bei deinen Spielern wirklich steigern willst. Im nächsten Schritt schauen wir uns konkret drei Übungen an, mit denen du sofort starten kannst – inklusive Technik-Hinweisen, Variationen und Einbau in deinen Trainingsplan.
Übung Nr. 1: Kastensprünge – Explosivkraft für Antritt und Sprungduelle
Kastensprünge, auch bekannt als Box Jumps, gehören zu den effektivsten plyometrischen Übungen, um die Explosivkraft im Fußball gezielt zu entwickeln. Die Übung sieht simpel aus: ein kraftvoller Sprung auf eine stabile Box oder Bank, gefolgt vom kontrollierten Abstieg. Doch hinter dieser Einfachheit steckt ein enormes Trainingspotenzial – gerade für Amateurspieler, die ihre Dynamik verbessern wollen.
Warum Kastensprünge so effektiv sind
Im Fußball entscheidet oft der erste Schritt. Wer im Antritt schneller ist, hat sofort einen Vorteil gegenüber dem Gegenspieler – sei es beim Sprint auf den Ball, beim Start aus der Abwehrkette oder beim Umschalten nach Ballgewinn. Kastensprünge trainieren genau diesen Moment: den explosiven Abdruck aus den Beinen.
Darüber hinaus stärken sie die Sprungkraft – ein entscheidender Faktor in Kopfballduellen. Wer höher und explosiver abspringen kann, hat bessere Chancen im Strafraum, sei es bei Standards oder offenen Spielsituationen. Durch die Bewegung gegen die Schwerkraft wird nicht nur die Beinmuskulatur, sondern auch das Zusammenspiel von Sehnen, Muskeln und Nervensystem geschult. Das Ergebnis: ein kürzerer Bodenkontakt und eine höhere Reaktivität – Schlüsselkomponenten für mehr Explosivkraft im Fußball.
So funktioniert die Ausführung
- Stelle dich mit schulterbreitem Stand vor eine stabile Box oder Bank. Die Höhe sollte so gewählt werden, dass sie eine Herausforderung darstellt, aber technisch saubere Sprünge zulässt.
- Beuge leicht die Knie, führe die Arme dynamisch nach hinten und springe explosiv nach oben auf die Box.
- Lande mit beiden Füßen gleichzeitig, weich in den Knien abgefedert.
- Steige kontrolliert herunter, statt abzuspringen – das schont Gelenke und Sehnen.
- Wiederhole den Sprung je nach Trainingsziel 6–10 Mal pro Satz.
Typische Fehler und wie man sie vermeidet
- Zu hohe Boxen: Viele Spieler neigen dazu, sich zu überschätzen. Die Höhe sollte so gewählt werden, dass der Sprung explosiv und sicher ausgeführt werden kann.
- Harte Landungen: Wer mit gestreckten Beinen aufkommt, riskiert Verletzungen. Immer weich und mit leicht gebeugten Knien landen.
- Abspringen beim Abstieg: Das sieht vielleicht spektakulär aus, erhöht aber die Belastung auf Knie und Sprunggelenke. Sicherer ist das kontrollierte Heruntersteigen.
Variationen für unterschiedliche Leistungsniveaus
- Anfänger: Niedrige Box (ca. 30–40 cm), Fokus auf Technik und sichere Landung.
- Fortgeschrittene: Höhere Boxen (50–70 cm), zusätzliche Betonung auf explosive Armbewegung.
- Profis im Amateurbereich: Einbeinige Kastensprünge oder Kastensprünge mit Vorbewegung (z. B. Sprint oder Side Step).
Diese Progressionen sorgen dafür, dass jeder Spieler – unabhängig von seinem aktuellen Leistungsstand – einen passenden Trainingsreiz bekommt.
Integration ins Fußballtraining
Kastensprünge eignen sich besonders gut am Anfang einer Trainingseinheit, direkt nach dem Aufwärmen. In dieser Phase ist die Muskulatur frisch und die Explosivkraft kann optimal aktiviert werden. Zwei bis drei Sätze mit jeweils 6–8 Sprüngen reichen für den Anfang völlig aus. Entscheidend ist die Qualität, nicht die Quantität.
Für Amateurtrainer bedeutet das: Mit einer einzigen Übung lässt sich bereits ein starker Reiz auf die Explosivkraft im Fußball setzen – ohne großen Materialaufwand und ohne viel Platzbedarf. Gleichzeitig wirkt diese Übung motivierend, da Spieler sofort das Gefühl haben, „höher“ oder „kraftvoller“ zu springen.
Übung Nr. 2: Seitliche Hocksprünge über Hürden – Explosivkraft für Richtungswechsel
Während Kastensprünge vor allem die vertikale Sprungkraft trainieren, zielen seitliche Hocksprünge über Hürden auf eine Fähigkeit ab, die im Amateurfußball mindestens genauso wichtig ist: schnelle, explosive Bewegungen zur Seite. Im Spiel sind Richtungswechsel allgegenwärtig – beim Dribbling, im Defensivverhalten oder beim Umschalten nach Ballverlust. Genau hier zeigt sich die Relevanz dieser plyometrischen Übung für mehr Explosivkraft im Fußball.
Warum seitliche Hocksprünge so wertvoll sind
Im Unterschied zu linearen Sprintübungen fordert diese Variante den Körper in der lateralen Ebene. Spieler trainieren nicht nur die Kraft der Beinmuskulatur, sondern auch ihre Koordination, Stabilität und Reaktivität. Das bedeutet: Wer regelmäßig seitliche Hocksprünge in sein Training einbaut, verbessert seine Beweglichkeit und Schnelligkeit im 1-gegen-1 und ist besser auf plötzliche Richtungswechsel vorbereitet.
Im Amateurbereich ist genau das oft ein entscheidender Vorteil: Ein Spieler, der blitzschnell zur Seite ausweichen oder die Richtung wechseln kann, macht es dem Gegenspieler erheblich schwerer. Damit trägt diese Übung direkt dazu bei, die Explosivkraft Fußball praxisnah aufs Spielfeld zu übertragen.
So funktioniert die Ausführung
- Stelle 3–5 kleine Hürden (alternativ auch Markierungshütchen, Koordinationsstangen oder sogar Wasserflaschen) mit etwa 50–70 cm Abstand nebeneinander auf.
- Stelle dich seitlich zur ersten Hürde, Knie leicht gebeugt, Arme locker vor dem Körper.
- Springe explosiv seitlich über die Hürde, ziehe dabei beide Knie zur Brust.
- Lande mit beiden Füßen gleichzeitig, federnd und kontrolliert, und springe sofort weiter über die nächste Hürde.
- Nach 3–5 Hürden kurze Pause, dann von der anderen Seite wiederholen.
Typische Fehler und Korrekturen
- Zu langsame Bodenkontakte: Ziel der Übung ist es, möglichst kurze Bodenkontaktzeiten zu erreichen. Trainer sollten Spieler darauf hinweisen, direkt nach der Landung wieder abzuspringen.
- Fehlende Körperspannung: Ein runder Rücken oder ein nach vorne gekippter Oberkörper mindert die Wirkung und erhöht das Verletzungsrisiko. Besser: Aufrechte Haltung und Spannung im Core.
- Zu große Abstände: Sind die Hürden zu weit auseinander, verlieren Spieler den Rhythmus. Für Anfänger besser enger aufstellen.
Variationen für unterschiedliche Niveaus
- Einsteiger: Nur zwei bis drei niedrige Hürden, Fokus auf Rhythmus und sichere Landung.
- Fortgeschrittene: Mehr Hürden, höheres Tempo und höhere Sprünge.
- Profi-Variante im Amateurbereich: Hürdenparcours mit Richtungswechseln (z. B. erst links, dann rechts). So wird die Explosivkraft Fußball noch näher an echte Spielsituationen angepasst.
Integration ins Training
Seitliche Hocksprünge eignen sich hervorragend als zweite plyometrische Einheit im Training, idealerweise kombiniert mit linearen Sprüngen wie Kastensprüngen. Sie lassen sich nach dem Aufwärmen oder als Teil einer „Athletik-Station“ einbauen. Zwei bis vier Durchgänge mit jeweils 3–5 Hürden sind für den Anfang ausreichend.
Trainer können die Übung auch taktisch einbinden: etwa in Pass- oder Dribbelübungen, bei denen Spieler nach dem Sprung sofort den Ball verarbeiten müssen. So wird die Verbindung von Explosivkraft im Fußball mit technischen und kognitiven Anforderungen hergestellt – genau das, was ein moderner Amateurtrainer braucht.
Übung Nr. 3: Sprung-Ausfallschritte – Explosivkraft und Stabilität für Zweikämpfe
Sprung-Ausfallschritte, auch bekannt als Lunge Jumps, zählen zu den anspruchsvollsten plyometrischen Übungen – und das aus gutem Grund. Sie kombinieren Explosivität, Kraft und Balance in einer Bewegung. Genau diese Mischung macht sie zu einer idealen Übung, um die Explosivkraft im Fußball praxisnah zu verbessern.
Warum Sprung-Ausfallschritte so effektiv sind
Während Kastensprünge und Hocksprünge vor allem auf vertikale und laterale Bewegungen abzielen, sprechen Sprung-Ausfallschritte zusätzlich die Stabilität und Rumpfkraft an. Das ist enorm wichtig im Fußball: In Zweikämpfen, beim Abdrücken aus engen Situationen oder beim Antritt nach einem Kontakt müssen Spieler nicht nur explosiv, sondern auch stabil sein.
Die Bewegung im Wechsel von linkem zu rechtem Bein fordert die gesamte Beinmuskulatur – insbesondere Oberschenkel, Gesäß und Waden – und schult gleichzeitig die Koordination. Damit sind Sprung-Ausfallschritte eine Art „Allround-Übung“: Sie steigern die Explosivität, verbessern die Beinarbeit und stärken die Grundstabilität. Für Amateurspieler bedeutet das: mehr Durchsetzungsvermögen in Zweikämpfen, mehr Dynamik im Sprint und eine insgesamt bessere Athletik.
So funktioniert die Ausführung
- Beginne im klassischen Ausfallschritt: ein Bein vorne, Knie etwa im 90-Grad-Winkel, das andere Bein hinten abgestützt.
- Halte den Oberkörper aufrecht, Arme nah am Körper.
- Springe explosiv nach oben und wechsle in der Luft die Beinposition.
- Lande weich im Ausfallschritt mit dem jeweils anderen Bein vorne.
- Wiederhole den Bewegungsablauf 8–12 Mal, je nach Leistungsstand.

Typische Fehler und Korrekturen
- Unsichere Landung: Viele Spieler setzen das hintere Knie hart auf oder kippen mit dem Oberkörper nach vorne. Wichtig: Landung weich abfedern, Oberkörper stabil halten.
- Zu schnelle Ermüdung: Diese Übung ist sehr fordernd. Spieler sollten lieber mit wenigen, sauberen Wiederholungen starten und sich langsam steigern.
- Fehlende Körperspannung: Ohne Spannung im Rumpf geht viel Energie verloren. Trainer sollten darauf achten, dass Spieler den Core aktivieren.
Variationen für unterschiedliche Leistungsniveaus
- Anfänger: Klassische Ausfallschritte ohne Sprung, um Technik und Balance zu schulen.
- Fortgeschrittene: Sprung-Ausfallschritte mit kurzem Bodenkontakt und höherem Tempo.
- Profi-Variante im Amateurbereich: Zusätzliche Gewichtsbelastung (z. B. leichte Hanteln oder Medizinball) oder Kombination mit anderen plyometrischen Übungen in einem Zirkel.
Integration ins Training
Sprung-Ausfallschritte sollten im Training gezielt eingesetzt werden, da sie eine hohe Belastung für Muskeln und Gelenke darstellen. Optimal sind zwei bis drei Sätze mit je 8–10 Wiederholungen pro Bein, am besten zu Beginn der Einheit nach dem Aufwärmen.
Ein besonders sinnvoller Einsatz ist die Kombination mit Spielsituationen: Zum Beispiel können Spieler nach einem Satz Sprung-Ausfallschritte direkt in ein Sprintduell starten oder einen Ball annehmen und weiterspielen. Auf diese Weise wird die Explosivkraft Fußball nicht nur isoliert trainiert, sondern unmittelbar in den Spielkontext übertragen.
Integration ins Training: So setzen Trainer plyometrische Übungen richtig ein
Die drei vorgestellten Übungen – Kastensprünge, seitliche Hocksprünge und Sprung-Ausfallschritte – sind allesamt hocheffektive Methoden, um die Explosivkraft im Fußball zu steigern. Doch die eigentliche Kunst für Amateurtrainer besteht darin, diese Übungen sinnvoll in den Trainingsalltag zu integrieren. Eine gute Planung sorgt dafür, dass die Spieler maximal profitieren, ohne überlastet oder demotiviert zu werden.
Wann und wie oft trainieren?
Plyometrische Übungen beanspruchen Muskulatur, Sehnen und Gelenke stark. Deshalb sollten sie nicht täglich, sondern gezielt 1–2 Mal pro Woche trainiert werden. Ideal sind Trainingseinheiten, die nicht unmittelbar auf ein intensives Spiel folgen – so haben die Spieler ausreichend Erholung.
Am besten platzierst du plyometrische Übungen direkt nach dem Aufwärmen. In dieser Phase ist die Muskulatur vorbereitet, aber noch nicht ermüdet. Dadurch können die Sprünge explosiv und technisch sauber ausgeführt werden.
Dosierung: Qualität vor Quantität
Ein häufiger Fehler im Amateurfußball ist die Übertreibung: zu viele Wiederholungen, zu wenig Erholung. Besser ist es, wenige Sätze mit hoher Qualität zu absolvieren. Für den Einstieg reichen:
- 2–3 Sätze pro Übung
- 6–10 Wiederholungen bei Sprüngen
- 1–2 Minuten Pause zwischen den Sätzen
So bleibt die Explosivität hoch und die Verletzungsgefahr gering. Mit zunehmendem Trainingsfortschritt können Trainer die Intensität steigern, z. B. durch höhere Boxen, mehr Hürden oder kürzere Pausen.
Integration in den Gesamtplan
Die Saisonvorbereitung ist der beste Zeitpunkt, um einen Schwerpunkt auf Explosivkraft Fußball zu legen. Hier ist genug Zeit, Athletikblöcke einzubauen, ohne dass direkt am Wochenende wichtige Pflichtspiele anstehen. Während der Saison können plyometrische Übungen in reduzierter Form als „Booster“ eingebaut werden, z. B. einmal pro Woche als kurze Sequenz.
Eine mögliche Struktur:
- Vorbereitung: 2 Einheiten pro Woche mit 2–3 plyometrischen Übungen
- Saison: 1 Einheit pro Woche mit 1–2 Übungen, zur Erhaltung der Explosivität
Kombination mit Technik und Spielpraxis
Damit plyometrisches Training nicht isoliert wirkt, ist es sinnvoll, die Übungen mit fußballspezifischen Elementen zu kombinieren. Beispiele:
- Nach einem Satz Kastensprünge sofort einen Sprint mit Ball starten
- Nach seitlichen Hocksprüngen ein 1-gegen-1 Duell simulieren
- Nach Sprung-Ausfallschritten einen Pass annehmen und weiterleiten
Diese Verknüpfung macht das Training nicht nur effektiver, sondern auch spielnaher und motivierender für die Spieler.
Sicherheit und Motivation
Gerade im Amateurbereich ist es wichtig, die Spieler schrittweise an plyometrisches Training heranzuführen. Trainer sollten immer auf folgende Punkte achten:
- Saubere Technik geht vor Tempo oder Höhe
- Individuelle Anpassung: Schwächere Spieler mit niedrigeren Hürden starten lassen
- Abwechslung schaffen: Plyometrie mit Koordination, Sprint oder Ballarbeit kombinieren
So bleibt die Motivation hoch, und die Spieler merken schnell Fortschritte.
Fazit: Kleine Übungen, große Wirkung
Die drei vorgestellten plyometrischen Übungen – Kastensprünge, seitliche Hocksprünge und Sprung-Ausfallschritte – zeigen eindrucksvoll, wie gezieltes Training die Explosivkraft im Fußball verbessern kann. Sie sind leicht umsetzbar, benötigen kaum Equipment und lassen sich problemlos in jede Trainingseinheit integrieren.
Für Amateurtrainer bedeutet das: Mit wenig Aufwand können sie ihren Spielern genau die athletische Basis geben, die im Spiel den Unterschied macht – mehr Dynamik, schnellere Antritte, bessere Richtungswechsel und höhere Sprungkraft. Wer diese Elemente regelmäßig trainiert, steigert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft, sondern auch deren Selbstvertrauen und Präsenz auf dem Platz.
Explosivkraft ist kein Luxus, der nur Profis vorbehalten ist. Sie ist ein Schlüsselfaktor für Erfolg im Amateurfußball – und plyometrisches Training ist der einfachste Weg, sie nachhaltig aufzubauen.
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